Algen in Rasenflächen
(Quelle: Diagnose – und Therapiehandbuch © Dr. Harald Nonn, EUROGREEN )
In Rasenflächen können sich besonders unter längeren feuchten Bedingungen Algen an der Bodenoberfläche ansiedeln. Hierbei handelt es sich zumeist um Blaualgen (Cyanobakterien) und/oder Grünalgen (Chlorophyta).
Algen auf Rasenflächen sind keine Schaderreger im eigentlichen Sinne. Sie befallen die Pflanzen nicht. Trotzdem können sie auf Rasenflächen größere Schäden verursachen. Diese Schäden sind:
- dunkelgrüner bis schwarzer Belag, versiegelt die Bodenoberfläche
- Hemmung der Wasserinfiltration
- Verhinderung des Gasaustausches
- rutschige Oberfläche durch Schleimbildung
- Konkurrenz zu den Gräsern (Wasser, Nährstoffe)
- vermutlich Produktion von Stoffen, die das Gräserwachstum hemmen
Welche Möglichkeiten zur Algenkontrolle gibt es?
Die große Anpassungsfähigkeit von Grün- und Blaualgen an die unterschiedlichsten Standortverhältnisse und ihre nahezu gleichen Anforderungen an die Lebensbedingungen wie die Rasengräser machen eine Bekämpfung sehr schwierig. Deshalb können Algen nur durch geeignete Pflegemaßnahmen kontrolliert oder zurückgedrängt werden.
Pflegemaßnahmen sollen die Lebensbedingungen für die Algen verschlechtern. Hierzu zählen insbesondere:
- Schattenlagen vermeiden (zu feucht, zu wenig Licht für Gräser)
- Luftzirkulation schaffen
- Besanden zum Abtrocknen der Oberfläche
- Mit Beregnung sparsam umgehen
- Lange Benässung des Bodens vermeiden, gute Dränage im Boden
- Den Rollrasen Nicht zu tief mähen
- Dichten Bestand schaffen
Falls Algen bereits im Bestand vorhanden sind, ist eine Beseitigung relativ schwierig. In der Praxis verspricht folgende Vorgehensweise Aussicht auf Erfolg:
- Bestand abtrocknen lassen, Algen bilden Krusten
- Algenkrusten sorgfältig manuell herauskratzen und entfernen
- Kahlstellen mit Nagelbrett perforieren
- Nachsäen oder neuverlegen ganzer Rollrasenstücke
- Leicht absanden
© Dr. Harald Nonn, EUROGREEN