Rotspitzigkeit (Corticium fuciforme)
(Quelle: Diagnose – und Therapiehandbuch © Dr. Harald Nonn, EUROGREEN )
Die Rotspitzigkeit ist eine altbekannte Rasenkrankheit, die weltweit anzutreffen ist. Da die Mindesttemperaturen für eine Infektion bei 5 °C und die Höchsttemperatur bei 30 °C liegen, ist ein nahezu ganzjähriger Befall möglich. Die Schäden sind in der Regel jedoch gering, da es nur selten zu einem Stängel – oder Blattbefall kommt.
Zunächst zeigen sich kleine, unregelmäßig geformte Flecken, die im weiteren Verlauf der Infektion erst hellbraun und dann strohfarben werden. Innerhalb der erkrankten Flächen trifft man häufig auf gesunde Pflanzen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit zeigt sich ein rosafarbenes, watteartiges Myzel. An den Spitzen der befallenen Blätter bilden sich durch Myzelzusammenlagerung die typischen geweihartigen, roten Stromastrukturen. Bei Temperaturen von 16 – 22 °C und feuchter Witter ung ist ein epidemisches Auftreten möglich. In diesem Fall erscheinen die gesamten Rasenflächen rot.
Bitte beachten Sie folgende Faktoren, die den Befall mit Rotspitzigkeit fördern:
- Langanhaltende Feuchtigkeit im Pflanzenbereich (Regen, Nebel, Tau, mögliche falsche Beregnungstechnik)
- Unausgeglichene und unregelmäßige Nährstoffversorgung (besonders Stickstoffmangel)
- In manchen Jahren herrscht extremer Befallsdruck, bedingt durch ideale Umweltbedingungen für den Erreger.
Um den Befall vorzubeugen oder ihn zu behandeln, empfehlen wir:
- Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung des Rollrasens
- Düngung mit Langzeitstickstoff
- Bei akutem Befall: zusätzliche Düngung mit Stickstoff
- Reduzierung des Rasenfilzes
- Optimierung der Beregnungstechnik auf dem gesamten Rasen